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2. Fastenbrechen auf dem Schloss

Der Anatolien Kulturverein aus Olten hat zum zum 2. interkulturellen Fastenbrechen auf dem Schloss Wartenfels in Lostorf geladen. Unter den knapp 50 Gästen befanden sich unter anderem der warmherzige Pastoralraumpfarrer Wieslaw Reglinski und der konziliante Solothurner Schriftsteller Franco Supino, sowie viele weitere wertvolle Gäste.

Mit dem Gebetsruf (Azan) des Imames begann am 9. Juni 2017 um 21.30 Uhr auf dem Schloss Wartenfels in Lostorf das Iftar (Fastenbrechen). In einer angenehmen Atmosphäre mit kulinarischen Köstlichkeiten wurde auch anatolische Livemusik vom Schweizer Oud-Lehrer Christian Moser gespielt.

Zu dieser Veranstaltung haben die Vereinsmitglieder, Ihre Nachbarn, Freunde und Bekannte aus verschiedenen Kulturen und Religionen eingeladen.

Im Monat Ramadan(dieses Jahr vom 27. Mai bis 24. Juni 2017), welcher sich jedes Jahr um etwa 10 Tage nach vorne verschiebt, fasten Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. An jedem Abend, nach Sonnenuntergang, gibt es ein Fastenbrechen. Der Ramadan ist nicht nur Fastenzeit, sondern auch die Zeit der Einladung! Es gehört zur Tradition auch Menschen aus anderen Weltanschauungen und Religionsgemeinschaften einzuladen. Diese Kultur ist deshalb sichtbarer Ausdruck des Respekts vor der Religion oder Weltanschauung des Anderen.

Die geladenen Gäste begegneten sich auf dem geschichtsträchtigen Schloss, um sich kennen zu lernen, sich auszutauschen, das symbolhaltige Ambiente zu geniessen und gemeinsam die offene Kultur des Fastenbrechens zu erleben.

Franco Supino wurde gebeten den Gästen über seine Erfahrungen mit Muslimen zu berichten. Er begann mit den Worten: „Ich gestehe, ich kenne eigentlich keine Muslime“, um gleich darauf klarzumachen, dass er eigentlich etliche Menschen mit muslimischem Glauben kennt, aber das im Zusammenleben gar keine Rolle spielt. „Wenn wir uns begegnen, zählt das Gemeinsame.“ Er sagte, dass es unmöglich sei alles vom Gegenüber zu verstehen, es gehe darum auf den Andere zuzugehen und das gemeinsame zu suchen.

 

Nach einer orientalisch-musikalischen Oud Einlage von Christian Moser erklärte Vereinssprecher Gökhan Karabas den Gästen, dass Ramadan der elfte Monat nach Islamischem Kalender(Mondkalender) ist und in diesem die wörtliche Offenbarung des Korans an den Propheten Mohammed begonnen habe. Es sei der Monat, für welchen Gott den Muslimen das Fasten vorgeschrieben habe. Davon ausgeschlossen seien jedoch Kinder bis etwa 14, Kranke, schwangere und stillende Frauen, sowie Reisende. Es sei auch nicht zugelassen, dass man Fasten würde, wenn es der Gesundheit schadet. Denn ein wichtiges Gebot im Islam sei, dass man sich und anderen keinen Schaden zufügen dürfe.

Mit der Ansprache „Liebe Schwestern und Brüder – würden wir Christen sagen, da wir ja doch alle irgendwie von Adam und Eva stammen“ übernahm Pastoralraumpfarrer Reglinski das Wort. Daraufhin erklärte er, dass das Fasten, neben Beten und Almosen geben, zu den drei Säulen des christlichen Fundaments gehöre. Die österliche Busszeit, welche 40 Tage vor Ostern beginnt, werde auch «Fasten-Zeit» genannt. Er erklärte die Beweggründe und die verschiedenen Auslegeweisen der christlichen Konfessionen.

Nach den Reden widmeten sich die Gäste wieder dem interkulturellen Austausch, welcher an den einzelnen Tischen stattfand und sichtlich alle Gäste Ihre Freude daran hatten. Es war ein stimmungsvoller Abend in einer einzigartigen Atmosphäre.

Der Anatolien Kulturverein setzt sich ein für den interkulturellen Austausch und organisiert mehrmals im Jahr Anlässe, an welchen interessierte sich mit anderen Menschen austauschen können.

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