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Alle im gleichen Boot

„Kultur des Zusammenlebens!“ – mit diesem Motto luden die Anatolischen Kulturzentren in Olten und in Gränichen AG gemeinsam mit dem Dialog Institut zu einer bedeutsamen Schifffahrt auf dem Hallwilersee ihre Gäste ein. Die Veranstalter nennen dieses Ereignis NoahFest. Am diesjährigen NoahFest nahmen u.a. die Nationalräte Beat Flach, Philipp Hadorn teil. Das Fest fand am 5. Dezember 2015 um 15 Uhr auf dem Hallwilersee statt. In einer angenehmen Atmosphäre wurde neben kulinarischen Köstlichkeiten auch Livemusik gespielt. Zum Schluss der Veranstaltung wurde das hausgemachte Noah-Müesli serviert. Zu dieser Veranstaltung waren Vertreter der Religionsgemeinschaften sowie politische Vertreter diverser Parteien, Unternehmer, Medienschaffende, Akademiker und andere Multiplikatoren eingeladen. Zum Andenken an Terroropfern begann das Fest mit einer Schweigeminute. Das NoahFest ist eine einträchtige kulturelle Veranstaltung. Die geladenen Gäste begegneten sich auf einem Schiff auf dem Hallwilersee, um sich kennen zu lernen, sich auszutauschen, das symbolhaltige Ambiente zu geniessen und gemeinsam die Segel in Richtung einer friedvollen und vielfältigen Zukunft zu setzen. Das Anatolien Kulturzentrum organisierte das NoahFest in Kooperation mit dem Dialog Institut. Dieses Fest fand zum ersten Mal im Aargau statt. Das NoahFest ist beim Dialog Institut vor neun Jahren zur Tradition geworden. Die Motivation war der Gedanke, dass letztendlich alle im gleichen Boot sitzen, im Boot einer globalisierten Welt. In diesem Boot können Differenzen und Meinungsverschiedenheiten angesprochen, diskutiert und kritisch betrachtet werden. Jeder in der Gemeinschaft profitiert vom kulturellen Reichtum und dem Erfahrungsschatz des anderen. Mesude Helvaci vom Anatolien Kulturverein: „Migration ist keine Identität, es ist eine Lebenserfahrung.“ Nationalrat Beat Flach ermahnte uns, dass wir alle eine „Migrationserfahrung“ haben. Man müsse nur genug weit in die Vergangenheit schauen. Er machte den Teilnehmern Mut für die Zukunft und erinnerte daran, dass sich der Nebel der unsere Welt umspannt legen wird. „Am Noah Fest sind alle Religionen vertreten und bilden Licht im Nebel auf unserem gemeinsamen Weg“. Symbolhaft war auch der Nebel an diesem Nachmittag auf dem Hallwilersee, welcher sich etwas gelichtet hatte, als das Schiff nach der Rundfahrt wieder am Ufer anlegte.

Nationalrat Philipp Hadorn betonte in seinem Statement die Notwendigkeit und Wichtigkeit des interkulturellen und interreligiösen Dialogs und erzählte dazu von seiner Erfahrung mit Flüchtlingen, die er vor Jahren in Olten begleitete. „Obwohl Menschen mit verschiedenen Nationalitäten und Kulturen als Asylanten unter einem Dach lebten, war es eine sehr friedliche Atmosphäre in diesem Haus.“ Der Geschäftsleiter des Internationalen Versöhnungsbundes (Ifor Schweiz) Hansulrich Gerber unterstrich die Bedeutung der Zivilcourage mit den folgenden Worten: „Heute, wo Propaganda, Gleichschaltung und Polarisierung pausenlos am Werk sind, wo der Druck des Konsums, die Demagogie der Machtpolitik und die Verblendung des militärisch-industriellen Komplexes unermesslich hoch sind, ist Zivilcourage eine eher seltene, doch enorm wichtige Qualität.“ „Der Frieden ist kein Zustand, in dem es kriegerische Auseinandersetzungen fehlt. Er ist vielmehr ein Prozess, in dem Menschen such für Akzeptanz, Achtung und Respekt einsetzten“, so der Geschäftsleiter des Dialog Instituts Ramazan Özgü.

Zum Dialog Institut: Das Dialog Institut ist als politisch neutraler und gemeinnütziger Verein organisiert. Es wurde am 01. September 2004 gegründet. Die Gründungsmitglieder sind mehrheitlich erfahrene Personen im interkulturellen und interreligiösen Dialog, die sich als Brückenmenschen verstehen. Das Institut ist offen für alle Menschen. Zum Kulturverein Anatolien: Anatolien Kulturverein ist ein zivilgesellschaftlicher und gemeinnütziger Verein, der sich bezweckt, die Kultur des Anatoliens sowohl zu Menschen mit anatolischen Hintergrund als auch zur einheimischen Bevölkerung in der Schweiz in einer freundlichen aufrichtigen Art und Weise widerzuspiegeln. Unsere globalisierte Welt braucht Friedensbrücken zwischen Kulturen, ehrliche Schritte und Bemühungen abzubauen gegenseitiger Vorurteile mehr als bisher, um friedliches Zusammenleben zu realisieren.

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